40 Jahre Hobby 600: die Legende lebt

von | 23. Juni 2025

Hobby

Schnittig und extravagant: Hobby 600 in seiner Urform.

Einer wie keiner: Der extravagante Hobby 600 zählte zu den aufregendsten Wohnmobilen. 40 Jahre Hobby 600: die Legende lebt.

Der Begriff Landyacht ist in der Wohnmobilszene etwas angestaubt. Doch wenn er jemals zutraf, dann auf den Hobby 600. Kein Wunder, denn sein Schöpfer, der Firmengründer und Inhaber Harald Striewski ist Schiffsbauingenieur. Hobby 600: alles außer gewöhnlich.

Das einzigartige Konzept des Hobby 600

Seit rund 20 Jahren fertigt Hobby bereits erfolgreich Caravans, da wagt Striewski Mitte der achtziger Jahre den Schritt zum Wohnmobil. Der Firmenpatriarch, Jahrgang 1937, ist gebürtiger Ostpreuße und hat sein Unternehmen buchstäblich aus dem Nichts aufgebaut. Der Ur-Hobby 600 zählt zu den größten Würfen des Ingenieurs, der über viele Jahrzehnte neben vielfältigen weiteren Aufgaben sein eigener Chefkonstrukteur war.

Basis des Hobby 600 ist das Fahrgestell des noch jungen Fiat Ducato in seiner damals seltenen Ausführung als Plattform-Fahrgestell, der flachen Bodengruppe des Kastenwagens. Darauf setzt Striewski – wieder ungewöhnlich – einen teilintegrierten Aufbau mit gewölbten Wänden. Zu den weiteren Extravaganzen zählten die wählbare Metallic-Lackierung, einzigartig angeschrägte Fenster und ein schnittiges GfK-Dach mit einem angedeuteten Leitwerk. So sieht 1984 bei der Premiere auf dem Caravan-Salon kein anderes Wohnmobil aus. Käufer erhalten die schnittige Landyacht dann ab 1985.

Auch drinnen eine Yacht auf Rädern

Auch drinnen ist der Hobby 600 anders als andere. Hobby überzieht die gewölbte Decke des Wohnraums mit unterfüttertem und abgestepptem Kunstleder. Für damalige Zeiten ebenso mutig wie aufwendig ist ebenfalls die Kombination der Möbeloberflächen mit wohnlichem Rüster-Echtholzfurnier und grauem Kunstleder.

Der Blick nach vorn zeigt im Fahrerhaus zwei Pilotensitze und darüber angeordnet in Fahrtrichtung das Kontrollbord sowie seitlich eine Handvoll ausfahrbarer Fächer für Audiokassetten in den damals hochmodernen C-Boxen. Das Ergebnis ist eine elegant-funktionelle optische Mischung aus Flugzeugcockpit und der Flybridge einer Yacht. Der drahtig gebaute Hobby 600 misst in der Länge kaum mehr als sechs Meter und ist mit 2,18 Meter schlank.

Zwei weitere Generationen des Kultmobils folgen

Die weitere Modellgeschichte orientiert sich meist am Fiat Ducato: Elf Jahre nach der Premiere folgt im Jahr 1994 die zweite Generation, drei Jahre später eine Modellpflege. Im Jahr 2006 schließlich ist die dritte Generation am Start. Jedoch werden die Nachfolger des kultigen Ur-Modells Schritt für Schritt dessen Einzigartigkeit verlieren.

Noch aber sind liebevoll gepflegte Exemplare aller Jahrgänge auf den Straßen unterwegs. Knapp 50 Fahrzeuge des Hobby 600 rollten jüngst zu einem Jubiläumstreffen zum Hobby-Werk nach Fockbek bei Rendsburg in Schleswig-Holstein.

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