VW: Nutzfahrzeuge schrammen knapp an Verlust vorbei
Heikle Zeiten für Transporter, flaue Nachfrage, drohende Strafen. VW: Nutzfahrzeuge schrammen knapp an Verlust vorbei.
Absatz und Umsatz deutlich rauf, jedoch Gewinn gleichzeitig deutlich runter: Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) steuert durch schwere See. Zu schaffen machen drohende Strafzahlungen der EU.
Der Absatz steigt im laufenden Jahr, ebenso der Umsatz
Die positive Seite: VWN hat den Absatz in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 323 900 Fahrzeuge gesteigert. Wie verlautet läuft die Caddy-Familie gut, liegt der Crafter stabil, bleibt der Amarok eher eine Randerscheinung. Gleichzeitig gab es einen Rückgang der Auslieferung um 10,7 Prozent auf 278 200 Einheiten. Klingt auf den ersten Blick widersprüchlich, des Rätsels Lösung: Der neue Transporter befindet sich nach seiner Markteinführung in vielen Ländern im An- und Hochlauf, er wird bestellt, die Auslieferungen folgen.
Besonders günstig entwickeln sich die Auslieferungszahlen der vollelektrischen Fahrzeuge. Sie haben sich im Berichtszeitraum auf 39 600 Einheiten knapp verdoppelt. Im Mittelpunkt stehen ID. Buzz/ID. Buzz Cargo, auf die fast alle der E-Zulassungen entfallen. Laut VW ist er mit einem Marktanteil von 22,5 Prozent nach neun Monaten europäischer (EU27+4) Marktführer der elektrischen leichten Nutzfahrzeuge.
Ergebnis-Rückgang: Millionenrückstellungen für eventuelle EU-Strafen
Der Umsatz von VWN stieg in den ersten neun Monaten des Jahres um 13 Prozent auf 12,5 Milliarden Euro. Wesentlicher Grund dafür ist der veränderte Mix wegen des Wechsels von Verbrennern zu höherpreisigen vollelektrisch angetriebenen Modellen. In den Keller rutschte gleichzeitig das operative Ergebnis der Marke. Es sank nach den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr von 599 auf 220 Millionen Euro. Entsprechend ging die Umsatzrendite von 5,4 auf 1,8 Prozent zurück. Im dritten Quartal 2025 sackte die operative Rendite sogar auf 0,4 Prozent ab, trotz deutlich von 79 000 auf 99 000 Einheiten gestiegener Verkäufe und einem erheblich von 3,0 auf 3,8 Milliarden Euro gewachsenen Umsatz zum Vorjahr. Damals war VWN im gleichen Zeitraum sogar im Minus.
Wesentliche Ursachen für den deutlichen Ergebnis-Rückgang in den ersten neun Monaten sind Anlaufkosten für die Einführung beim Transporter. Hinzu kommen Rückstellungen in vermutlich dreistelliger Millionenhöhe für zu befürchtende Strafzahlungen der EU wegen zu erwartender Überschreitungen der CO2-Grenzwerte im Dreijahres-Zeitraum 2025 bis 2027.
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