VW Multivan eHybrid 4Motion: Der Multivan mit drei Herzen

von | 13. Februar 2025

Randolf Unruh

Kein Geländewagen, aber dank drei Triebwerken ein Traktionsmonster: VW Multivan eHybrid 4Motion.

Drei Motoren, Elektro- und Benziner, Allrad- und Hybridantrieb. VW Multivan eHybrid 4Motion: Der Multivan mit drei Herzen.

„Den müssen Sie fahren“, begeistert sich Carsten Intra, Vorstandsvorsitzender Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN). Die Rede ist vom Multivan eHybrid 4Motion. Intra erzählt, wie er an einer extremen Steigung mit dem Neuen den bisherigen T6.1 4Motion versemmelt hat. Intra ist studierter Maschinenbauer und Car Guy, reiht sich damit in die Riege der VWN-Chefs ein, die ihre Autos auch leidenschaftlich gerne selber fahren.

Zwei Elektromotoren und ein Benziner, vier angetriebene Räder

Nun, für einen ausführlichen Fahrbericht reicht’s jetzt noch nicht, aber für eine Handvoll erster eigener Fotos und eine Zusammenfassung der aufwendigen Technik. Denn der Multivan mit der langen Zusatzbezeichnung kombiniert Allrad- mit Plug-in-Hybridantrieb. Und er tritt nicht mit einem einzigen Motor an, auch nicht mit zweien, sondern mit gleich drei Maschinen.

Da wäre ein Elektromotor an der Vorderachse mit einer Leistung von 85 kW. Eine weitere E-Maschine an der Hinterachse mit 100 kW. Anstelle der gewohnten Schräglenker-Hinterachse verwendet VW eine Verbundlenkerachse. Beide E-Motoren speist eine Batterie mit einer nutzbaren Kapazität von 19,7 kWh. VW nennt einen Verbrauch von rund 22 kWh/100 km nach WLTP und eine Reichweite von gut 90 Kilometern. Das klingt realistisch, zumal sich die hintere E-Maschine für maximale Verbrauchseffizienz abkoppeln lässt.

Geht der Strom zur Neige oder ist auf und abseits der Straße volle Power gefragt, schaltet sich ein 1,5-Liter-Benziner mit 130 kW (177 PS) zu. Ein TSI mit Zusatzbezeichnung Evo 2 und Turbolader mit variabler Turbinengeometrie. Er ist ebenso wie das DSG-Getriebe Teil eines neuen Plug-in-Hybrid-Moduls. Aus diesem Motoren-Trio resultiert eine deftige Systemleistung von bis zu 180 kW (245 PS) und ein Drehmoment von 350 Nm.

Variable Kraftverteilung oder permanenter Allradantrieb

Was sich da ganz ohne Zutun des Fahrers abspielt, ist faszinierend. Zunächst fährt der Multivan als Plug-in-Hybrid im E-Modus. Damit erreicht er 130 Sachen. Bis zu einem Tempo von 65 km/h ist die hintere E-Maschine zugeschaltet und dient als Anfahrhilfe. Das gilt auch bei leerer Batterie: In diesem Fall erzeugen der TSI-Motor und der vordere E-Motor als Generator den benötigten Strom. Dem Allradantrieb geht also nicht die Puste aus. Auch wenn der Verbrenner den Antrieb alleine bewältigen muss, schließt der Verbrauch nicht ungehörig in die Höhe. VW nennt in diesem Fall einen Konsum von knapp acht Liter/100 km.

Die Kraftverteilung zwischen den Achsen ist variabel. Je nach Schlupf gelangen bis zu 100 Prozent an Vorder- oder Hinterachse. Durch Wechsel des DSG-Getriebes von „D“ in „S“ kann der Fahrer für Touren abseits der Straße oder bei Schnee und Eis einen permanenten Allradantrieb aktivieren. Der Wagenlenker blickt auf digitale Instrumente, zum Beispiel eine Kombination aus Drehzahlmesser und Powermeter. Zu tun hat er wenig: Fahrtrichtung wählen, Gas oder Strom geben, lenken, bremsen, alles andere erledigen die Heinzelmännchen in den Eingeweiden des VW. Geladen wird an der Wallbox oder an der Schnellladesäule mit bis zu 50 kW.

Ein Multivan mit Wow-Effekt, zumal wenn man das bereits gediegene Fahrverhalten des Multivan mit klassischem Antrieb berücksichtigt. Mit dem tiefen Schwerpunkt durch die Batterie unter den Vordersitzen, den Tank in Fahrzeugmitte und den zweiten E-Motor an der Hinterachse sollte der VW Multivan eHybrid 4Motion noch satter auf der Straße liegen. „Den müssen Sie unbedingt fahren“, erklärt prompt der quirlige VWN-Vertriebsvorstand Lars Krause mit leuchtenden Augen. Aber gerne, Fortsetzung folgt.

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