Mercedes Vision V: von der V-Klasse zur S-Klasse
Mercedes-Benz Vans krempelt die V-Klasse um. Statt Großraum-Van eine Rolex auf Rädern. Mercedes Vision V: von der V-Klasse zur S-Klasse.
Prächtig, schrill und ein Statement für Luxus satt: Mercedes-Benz Vans positioniert den Nachfolger der V-Klasse im Spitzensegment. Wo sich bisher allenfalls Tuner austobten, präsentiert Mercedes mit dem Vision V einen Edelmann auf Rädern und gibt einen Ausblick auf den künftigen Mercedes VLS. Sie feiert nicht zufällig zurzeit ihre Weltpremiere in Shanghai/China.
Das Interieur: Bescheidenheit ist keine Zier
Bescheidenheit ist eine Zier? Nicht beim Vision V, hier trägt Mercedes den Nerz nach außen. Getreu der aktuellen Luxusstrategie der Merke wandeln sich Großraumlimousinen in „Grand Limousines“.
Vision V ist von innen nach außen gedacht, der Schwerpunkt der Studie liegt auf der Luxuslounge im Fond. Der Innenraum verwandelt sich in eine Raumkapsel, die Passagiere werden eingehüllt in Nappaleder, Wurzelholz, weiße Seide, Aluminium und Glas sowie Licht. Zentraler Punkt sind zwei üppige Sessel, die sich in bequeme Liegen verwandeln. Der Blick fällt nach vorn auf eine Glaswand, sie trennt die Lounge vom vergleichsweise klassischen Cockpit des Chauffeurs. Das Glas ist schaltbar, ganz nach Wunsch durchsichtig, blickdicht oder ein Riesen-Bildschirm im Format 65 Zoll.
Er zeigt mit einer 4K-Auflösung Videos oder Spiele mit einer außergewöhnlichen Klarheit und Detailgenauigkeit. Das Surround-Soundsystem mit Dolby Atmos sorgt für den perfekten räumlichen Klanggenuss. Es bietet insgesamt 42 Lautsprecher inklusive Exciter in den Sitzen, die Musik auch haptisch erlebbar machen. Sieben Projektoren in Dachhimmel und Boden erweitern das Sichtfeld. Die Seitenscheiben werden zu zusätzlichen „Leinwänden“ – und erzeugen ein digitales 360-Grad-Erlebnis.
Mercedes spricht wortgewaltig von einem „immersiven“ Erlebnis. Übersetzt: Die Reisenden tauchen in eine digitale virtuelle Welt ein, die als real empfunden wird.
Die Karosserie: mächtiger Grill, Varianten VLS und VLE
Real ist dagegen das Außendesign mit dem Imponiergehabe eines mächtigen Plakettengrills mit gläsernen Lamellen in einem Chromrahmen. Auf der Haube strahlt der Mercedes-Stern. Designelemente spannen die Karosserie wie einen Flitzebogen und kaschieren die üppige Länge von mehr als fünf Metern.
Mit Vision V läutet Mercedes die Neupositionierung der V-Klasse ein. Sie wird künftig unter der Modellbezeichnung VLS auf das Niveau der S-Klasse gehievt. Bisher schon nicht gerade ärmlich unterwegs, bedeutet dies den Einstieg ins Luxussegment. Darunter siedelt Mercedes den VLE an, ebenfalls fein, aber weniger exaltiert und dafür laut Mercedes familientauglich.
Der Antrieb: neue E-Plattform Van.EA/Van.CA
Mercedes VLS und VLE werden 2026 an den Start gehen. Unter der Karosserie steckt dann die neue E-Plattform Van.EA. Sie bietet eine Vielzahl technischer Leckerbissen: Vorderradantrieb, Allradantrieb 4Matic, eine 800-Volt-Architektur für rasantes Laden sowie – erstmals in diesem Segment – eine Hinterachslenkung für eine große Beweglichkeit und einem dynamischen Handling trotz üppiger Karosserie. Zusätzlich schiebt Mercedes mit der Van Combustion Architecture (Van.CA) Antriebsvarianten mit Verbrenner nach.
Keine Erwähnung finden bisher die die mit der Umwälzung verbundenen Nachfolger des Transporters Vito. Trotz identischer Plattformen: Mercedes kappt die Verbindung zwischen den beiden Baureihen – VLS und Handwerker-Kastenwagen, das passt nicht so recht zusammen.
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