Experten-Report: „besonders kritisch“ – Transporter im TÜV-Report
Transporter werden im Arbeitsalltag hart rangenommen. Manche vertragen das, andere weniger. Aufschluss gibt die Mängelstatistik der Hauptuntersuchungen des TÜV. Nachzulesen im aktuellen TÜV-Report Nutzfahrzeuge. Generell sind, so der TÜV, Transporter bis 3,5 Tonnen zulässiger Gesamtmasse „besonders kritisch bei der Auswertung“. Denn die Mängelquote steigt: Der Anteil erheblicher Mängel wächst seit Jahren langsam aber kontinuierlich. Belief er sich 2ß19 auf 19,8 Prozent, so sind es inzwischen 21.5 Prozent. Dies bei einer wachsenden Population: Innerhalb von zehn Jahren legte der Bestand in Deutschland um 61 Prozent von 2,18 auf 3,51 Millionen Fahrzeuge zu.
Das hat Niveau: 86,6 Prozent der geprüften Ford Transit Courier absolvieren die Hauptuntersuchung nach zwei Jahren ohne Mängel. Knapp dahinter gibt sich die gesamte Konkurrenz ein Stelldichein. Erstaunlich: 12,4 Prozent aller Citroen Berlingo dieser Altersklasse weisen bereits erhebliche Mängel auf. Nicht viel besser sieht’s bei Mercedes Citan und Opel Combo aus, auch sie sind zweistellig. Bei diesem Trio ist das Hauptproblem das Abblendlicht, beim Citroen kommt das Thema Bremstrommeln/-scheiben hinzu.
Bei den Lieferwagen-Senioren ändert sich das Bild. Nach elf bis zwölf Jahren schaffen immerhin 54,3 Prozent aller VW Caddy die Hauptuntersuchung ohne Makel. Schlusslichter sind dann mit einer Quote erheblicher Mängel von jeweils knapp über 35 Prozent Ford Transit Connect und Opel Combo. Vor allem beim Ford stechen zwei Probleme ins Auge: 28,5 Prozent der Fahrzeuge haben Mängel an der hinteren Beleuchtung, 30,6 Prozent belästigen mit Ölverlust an Motor und Antrieb die Umwelt.
Nach zwei Jahren ohne Mängel durch die Hauptuntersuchung: Das schaffen knapp 85 Prozent aller VW Transporter, gefolgt von Ford Transit (83,2 Prozent), VW Crafter (82,8 Prozent) Mercedes Vito (81,8 Prozent) und Citroen Jumpy (80,3 Prozent) sowie Mercedes Sprinter und MAN TGE. Dagegen fallen die großen Stellantis-Transporter Citroen Jumper, Fiat Ducato, Opel Movano und Peugeot Boxer mit einer mängelfreien Quote zwischen rund 73 und 77 Prozent bereits deutlich ab.
Im Umkehrschluss zeigen bei den jungen Transportern Citroen Jumper, Fiat Ducato und Peugeot Boxer mit rund 15 Prozent die meisten erheblichen Mängel. Vor allem die beiden französischen Fabrikate fallen durch Mängel an Abblendlicht und Ölverlust an Motor und Antrieb negativ auf. Auch das baugleiche Trio Citroen Jumpy, Peugeot Expert und Toyota Proace entpuppt sich bereits relativ häufig in jungen Jahren als Ölsardine.
Rollen reife Transporter nach elf bis zwölf Jahren zur Hauptuntersuchung, so bestehen VW Transporter (51,8 Prozent), Mercedes Viano (50,6) und Vito (46,4 Prozent) sowie VW Crafter (44,7 Prozent) die Prüfung ohne Mängel. Das schaffen dagegen lediglich 36,3 Prozent aller Ford Transit.
Die Statistik der erheblichen Mängel führen die damaligen Zwillingsbrüder Opel Vivaro (44,9 Prozent) und Renault Trafic (43,5 Prozent) an. Sie sammeln Mängel bei der Beleuchtung hinten, den Lenkgelenken, der Achsaufhängung, den Bremsleistungen sowie den Bremsscheiben – die Liste der auffälligen Mängel ist lang. Bei den erheblichen Mängeln folgt der Ford Transit zusammen mit den großen Stellantis-Transporter Boxer, Ducato und Jumper. Sie kranken vor allem an Problemen mit Abblendlicht und Ölverlust. Der Transit leidet an Mängeln mit der Beleuchtung hinten, Ölverlust, Achsaufhängung, Bremsleitungen und Bremsscheiben.