30 Jahre VW Poznan – Heimat von Caddy und Co.
Einst ein kunterbuntes Fahrzeugprogramm, heute Mittelpunkt eines Geflechts von Transporterwerken: Volkswagen Poznan feiert Geburtstag.
Die Geschichte ist für ein Automobilwerk vergleichsweise jung. Und doch ist sie sehr abwechslungsreich: 30 Jahre VW Poznan – Heimat von Caddy und Co. Ob VW Caddy, VW Transporter T6.1 oder VW Crafter plus MAN TGE, die Gegend rund um Poznan – früher Posen – in Polen ist nach Hannover längst das zweite Zentrum von Volkswagen Nutzfahrzeuge. Das war 1993 nach dem Fall des einstigen eisernen Vorhangs in Europa noch nicht abzusehen. Begann die Story doch bescheiden mit einem Gemeinschaftsunternehmen von VW und dem damaligen polnischen Transporterfabrikat FSR Tarpan. Geschäftsidee war die Montage von leichten Nutzfahrzeugen aus vorgefertigten Bausätzen. Die Montage startete mit 48 Mitarbeitern und dem Transporter VW T4. Das damalige Ziel: 500 Mitarbeiter sollten am Standort Poznan jährlich 5000 Fahrzeuge fertigen. Später kamen die VW-Konzernmarken Seat, Audi, Volkswagen-Pkw und vor allem Skoda hinzu – ein kunterbuntes Fahrzeugprogramm. Schrittweise übernahm VW bis 1996 alle Anteile des gemeinsamen Unternehmens. Seit 1997 ist die Volkswagen Poznan GmbH eine 100-prozentige Tochter von Volkswagen Nutzfahrzeuge.
Ab 2003: VW Transporter und Caddy aus Poznan
Den größten Ruck in der Entwicklung des Werks tat es im Jahr 2003: Mit der Einführung des VW Transporter T5 im Frühjahr wanderte die Produktion von Pritschenwagen und Doppelkabinen von Hannover nach Poznan. Damit hatte das Werk erstmals ein eigenes Modell. Hinzu kamen weitere Varianten wie der Transporter Kombi. Nur ein halbes Jahr später gab es den nächsten Schub im Rahmen eines Modellwechsels des VW Caddy. Er wird bis heute ausschließlich in Poznan gefertigt. Zusammen mit der Einführung des Caddy wuchs die Belegschaft auf fast 4500 Köpfe an.
Der nächste Sprung erfolgte im Jahr 2016: VW errichtete nur wenige Kilometer entfernt buchstäblich auf der grünen Wiese ein neues Werk für den Großtransporter Crafter und seinen Zwilling MAN TGE. Heute setzt sich der Standort Poznan aus vier Werken zusammen: Antoninek (Caddy- und Transporter T6), Swarzedz-Jasin (Sonderwagenbau), Wilda (Gießerei), Bialezyce-Wrzesnia (Crafter- und MAN TGE). Seitens MAN kommt der nahegelegene Betrieb in Sady von MAN Individual für Sonderausführungen des TGE hinzu. Die Zahl der Beschäftigten beläuft sich auf zusammen rund 9500. Seit dem Beginn sind in Poznan rund vier Millionen Transporter produziert worden.
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