Mercedes macht den eSprinter fit
Vor einem Jahr angekündigt, jetzt bestellbar: der Mercedes eSprinter mit komplett neuem Antrieb.
Batterien mit wahlweise 56, 113 und bald auch 81 kWh nutzbarer Kapazität. Aufladung an der Wallbox oder mit maximal 115 kW an der Schnellladesäule. Ein E-Motor mit 100 oder 150 kW Maximalleistung und jeweils 400 Nm Drehmoment. Antrieb auf die Hinterachse, bis zu zwei Tonnen Anhängelast. Der neue eSprinter ist in prima Form. Unter der unveränderten Karosse steckt eine gänzlich andere Technik als beim eher lendenlahmen Vorgänger. Der kam über ein Dasein im Hausmeisterkittel-Blaugrau des Lieferdienstes eines Internet-Kaufhauses und ähnliche Anwendungen kaum hinaus. Der Neue kann mehr, viel mehr.
Neues Programm aus Kastenwagen und Fahrgestellen
Das zeigt auch die Variantenvielfalt der Aufbauten des neuen eSprinter. Mercedes verabschiedet sich vom Einheits-Kastenwagen. Da wären zwei Radstände und sechs bis sieben Meter Länge sowie die entsprechenden Fahrgestelle, sie starten mit Verzögerung im Laufe des Jahres. Das Gewichtsspektrum reicht von 3,5 bis 4,25 Tonnen. Mit der größten Batterie bewegt sich der eSprinter durchweg in der oberen Gewichtsklasse – Ursache ist die Nutzlast, klar. Und: Hieß es bisher gerne seitens Mercedes, Käufer des eSprinter legten auf eine Anhängelast keinen Wert, so wendet sich auch hier das Blatt,. Jetzt dürfen bis zu zwei Tonnen am Haken hängen.
Technisch hat der neue eSprinter einiges zu bieten. Frontmodul mit sämtlichen Hochvolt-Komponenten, in der Mitte das Batteriemodul, schließlich das Heckmodul mit Motor und Antrieb sowie einer DeDion-Starrachse mit GfK-Blattfedern. Die Entwickler haben das Thermomanagement überarbeitet, mit „D-Auto“ eine automatische Anpassung der Rekuperationsstärke entwickelt. Der Eco-Assistent unterstützt mit Tipps beim vorausschauenden Fahren. Erstmals ist im eSprinter das formidable Multimediasystem MBUX an Bord. Ebenso eine Navigation mit aktivem Reichweitenmanagement.
Höherer Listenpreis, aber günstigere Leasingrate
Bestellbar ist der neue eSprinter jetzt als Kastenwagen, netto ab 59 990 Euro. Den Vorgänger gab’s zuletzt mit 47-kWh-Batterie ab netto 50 854 Euro. Ein Handicap für die frische Ausführung? Die Leasingkonditionen sagen etwas anderes. Der Neue kommt auf eine monatliche Leasingrate von 690 Euro (vier Jahre, 80 000 Kilometer). Der Vorgänger kostete bei gleicher Laufleistung 743 Euro plus eine Sonderzahlung von knapp 10 000 Euro. Das bedeutet: Es gibt spürbar mehr eSprinter für deutlich weniger Geld im Monat.
Ausstattung aller Sprinter aufgefrischt
Mercedes hat die Ausstattung sämtlicher Sprinter überarbeitet. Da wäre das neue Multifunktionslenkrad und zu Paketen zusammengefasste Sonderausstattungen. Oder die neueste Ausführung von MBUX mit 10,25-Zoll-Display mit zahlreichen Feinheiten. Sowie ein ganzes Bündel digitaler Dienste bis zur optionalen Echtzeitanalyse Uptime. Hinzu kommt eine üppige Sammlung Assistenzsysteme, teils freiwillig und teils nach den kommenden Vorgaben der EU, die ab Sommer wirksam werden. Damit der finanzielle Sprung zur nächsten Sprinter-Generation beim Verbrenner nicht schmerzhaft ausfällt, bietet Mercedes den Sprinter als Sondermodell „Base“ an. Mit umfangreicherer Ausstattung, aber zum Preis des bisherigen Modells ab 43 990 Euro mit Dieselmotor.
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