VW ID. Buzz Cargo: Kästen, Kipper und Koffer
Ohne den Buchstaben „E“ auf dem Nummernschild und in der Modellbezeichnung neuer Lieferwagen und Transporter geht bald nichts mehr. E wie elektrisch und emissionsfrei. Beim zurzeit spektakulärsten Elektro-Transporter weiß jeder auch ohne „E“ in der Bezeichnung: Der VW ID. Buzz Cargo fährt nur vollelektrisch. Jedoch liefert VW ihn lediglich als Kastenwagen im Standardformat. In die Bresche springen Aus- und Aufbauer mit Kästen, Kippern und Koffern.
Zum Beispiel Snoeks, der niederländische Spezialist für Kastenwagen-Doppelkabinen. Er steuert eine flexible Variante mit klappbarer Sitzbank plus gläserner Trennscheibe im Fond bei. Für Menschen und Material im Wechsel, mal Fünfsitzer und mal Kastenwagen – diese Doka kann’s. Überdies wird die Bank bequem elektrisch geklappt und kann in zwei Positionen für unterschiedlich großen Fußraum arretiert werden.
Ein Service-Van für Haushaltsgeräte-Hersteller Miele kann als Muster für ähnliche Ausbauten des ID. Buzz Cargo dienen. Entwickelt zusammen mit Würth, stecken im Laderaum zusätzlich zu einem Regalsystem auch eine Mittelkonsole sowie ein Klapptisch als mobiler Arbeitsplatz für den Monteur.
Auf der Hand liegt die Kombination aus Stromerzeugung per Windenergie plus elektrisch angetriebenem Servicefahrzeug. Siehe einen Ausbau des ID. Buzz Cargo von Sortimo für Windanlagen-Hersteller Vestas. Im Laderaum steckt das neue Einrichtungssystem SR5A. Seine Form passt sich flexibel an die rundliche Außenhaut des VW an. Bereits die Bezeichnung deutet den Weg an: Mit A wie Aluminium nennt Sortimo eine Gewichtseinsparung von 25 Prozent gegenüber der Standardversion. Das Unternehmen nennt für typische Großtransporter eine Gewichtsersparnis von rund 100 Kilogramm – E-Transporter können es vertragen. Sortimo, um selbstbewusste Worte nicht verlegen, spricht über SR5A sogar vom leichtesten professionellen Regalsystem.
E-Antrieb und E-Kühlung klingt ebenfalls nach einer harmonischen Verbindung. Im Falle VW ID. Buzz Cargo und einem Ausbau von Wükaro arbeiten sie jedoch mit getrennter Energiequelle – die Reichweite, klar. Auch haben es die meisten Hersteller nicht gern, wenn Auf- und Ausbauer die Traktionsbatterie anknabbern. Daher die vergrößerten Radkästen des Laderaums: Hier bringt Wükaro vier Batterien mit zusammen 48 kWh Kapazität unter. Das soll für die Kühlung auf einer Tagestour von sechs bis acht Stunden allemal genügen. Die Dachanlage temperiert den Laderaum bis auf vier Grad Celsius hinunter. Der ausgebaute ID. Buzz Cargo bietet rund 400 Kilogramm Nutzlast und Platz für 29 E2-Kisten.
Vom Kastenwagen zum Aufschnitt: Der niederländische Aufbauer Veth ist Spezialist darin, geschlossene Aufbauten in Koffer und Kipper zu verwandeln. Das klingt verwegen und umständlich, hat aber seinen Sinn, wenn es vom Lieblingsfabrikat keine E-Fahrgestelle gibt. Siehe ID. Buzz Cargo: Mit dem Schritt vom Kasten zum Koffer wächst das Ladevolumen von 3,9 auf 6,0 Kubikmeter, die Nutzlast von einer dreiviertel Tonne bleibt trotzdem erhalten. Der Zugang zum Laderaum erfolgt von bis zu drei Seiten ganz nach Wunsch mittels Flügeltüren, Klapp- oder Schiebetüren sowie Jalousien. Und tatsächlich, auch ein ID. Buzz Cargo Kipper entsteht auf diese Weise. Angesichts der schicken Karosserie: Frevel oder Geniestreich?
Egal ob Kipper, Koffer oder Kasten: Die neuen Auf- und Ausbauten für E-Transporter haben ein Doppelplus, denn von ihnen profitieren auch konventionell angetriebene Fahrzeuge – weniger Gewicht bedeutet auch bei ihnen mehr Nutzlast oder einen geringeren Treibstoffverbrauch, das können alle vertragen.
Sie interessieren sich für den ID. Buzz? Lesen Sie den Test: Experten-Test: VW ID. Buzz Cargo





