Fiat Ducato und Co: 2027 werden sie abgelöst
Sie sind die Alterspräsidenten unter den Transportern: Boxer, Ducato, Jumper und Movano sind im Kern 19 Jahre alt. 2027 werden sie abgelöst.
Zuletzt 2024 zum wiederholten Male facegeliftet. Mehrfach an Motoren und Getrieben sowie Cockpit erneuert. Jüngst ergänzt durch brandheiße E-Varianten. Mehrere neue Marken sind hinzugekommen – und doch sind die Ur-Modelle Citroen Jumper, Fiat Ducato und Peugeot Boxer sowie ihre neueren Kollegen in ihren Grundzügen immer noch die 3,5-Tonner von 2006. Kein Transporter ist älter, keiner hat sich mehr gehäutet. Jetzt ist die Ablösung in Sicht.
Piano Italia: Italien ist und bleibt Heimat von Transportern
Es war nicht zu übersehen: Der Stellantis-Konzern war zuletzt in Italien ordentlich unter Druck geraten. Nach Ansicht der Politik fertigt Stellantis zu wenig Autos in Italien. Dies gipfelte in die zwangsweise Umbenennung des neuen Alfa Romeo Milano: Stellantis produziert ihn in Polen, nun heißt er Junior. Vermutlich zur Glättung der Wogen hat Stellantis jüngst seinen „Piano Italia“ (Italien-Plan) präsentiert, ein Ausblick für die dort bestehenden Werke. Ein Schwerpunkt: Das Transporterwerk Atessa am Fuße der Abruzzen. Verbunden mit dem Hinweis auf den dort 2027 anstehenden Modellwechsel von Boxer, Ducato, Jumper und Movano sowie Kollegen. Damit ist die Fortsetzung einer großen Erfolgsgeschichte sicher. Und wer die Zeitabläufe in der Automobilbranche kennt, der weiß, dass spätestens nach dem jüngsten Facelift die Arbeit am Nachfolger begonnen hat.
In Italien, präzise formuliert in Turin, ist seit Januar 2025 auch offiziell die Zentrale von Stellantis Pro One angesiedelt, der Transporter-Division des Konzerns. Sie erzielte mit leichten Nutzfahrzeugen im Jahr 2024 in Europa einen Marktanteil von rund 30 Prozent. Diese absehbare Rolle als Nummer eins war im Vorlauf der Gründung von Stellantis Anfang 2021 ein großes Thema der europäischen Kartellbehörden.
Ducato und Kollegen: eine einzigartige Erfolgsstory
Im September 2022 feierte Stellantis das vorerst letzte große Jubiläum in Atessa, den siebenmillionsten Transporter. Werk und Modell gingen 1981 im Rahmen einer 50:50-Kooperation von Fiat und der damaligen PSA-Gruppe an den Start. Seinerzeit für Fiat und Alfa Romeo (italienische Behörden) sowie Citroen, Peugeot und Talbot (Großbritannien). Heute laufen im größten Transporterwerk Europas mit einer Kapazität von täglich 1200 Einheiten die praktisch baugleichen Transporter Citroen Jumper, Fiat Ducato, Opel und Vauxhall Movano sowie Peugeot Boxer und der naturidentische Ableger Toyota Proace Maxi in mannigfachen Varianten vom Band. Hinzu kommen Fertigungen von Kastenwagen dieser Baureihen in Gliwice/Gleiwitz in Polen (interessante Werks-Adresse: Adam Opla 1) sowie der nordamerikanischen Marke Ram in Mexiko. Dort angetrieben von einem mächtigen V6-Benziner mit 3,6 Liter Hubraum. Jüngste Innovation ist die Einführung des neuen Programms „Stellantis Custom-Fit“, ein neues Programm mit Ein- und Ausbauten ab Werk aus einer Hand als Einrechnungs-Fahrzeuge. Aus Atessa, klar. Piano Italia also. Oder, in der Musik, eher forte.
Das kann die neue batterie-eleektrische Generation des Transporter-Quartetts:
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